Der Wohnungsmarkt hat sich 2023 komplett verändert. Das abgelaufene Jahr zeigte einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnungseigentum. Dies lag vor allem an der hohen Inflation, wirtschaftlichen Unsicherheiten, den deutlich gestiegenen Zinsen und den strengeren Rahmenbedingungen bei der Kreditvergabe durch die KIM-Verordnung. Weiters hat 2023 das Thema Nachhaltigkeit, besonders wegen höherer Energiekosten, stark an Bedeutung gewonnen. Nachhaltige Energiesysteme, Wärmedämmung und der Austausch alter Heizungen sind wichtiger geworden.
Neu gebaut wurde 2023 wenig. Zahlreiche Bauträger haben aufgrund der gestiegenen Baukosten ihre Projekte auf „on hold“ gestellt. Das wird in der Zukunft Auswirkungen haben. In den nächsten Jahren ist mit einer Verringerung des Wohnungsangebots zu rechnen. Fachleute prognostizieren für das Jahr 2025 eine zunehmende Wohnungsknappheit in Wien.
Man kann davon ausgehen, dass sich 2024 der Markt langsam wieder einpendelt. Die viele Veränderungen, wie steigende Zinsen, schwankende Baukosten und eine hohe Inflation, haben für Unsicherheit auf dem österreichischen Immobilienmarkt gesorgt. Hier hat sich nun jedoch ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt.
Wo aktuell allerdings kein Ende in Sicht ist, ist die „Flucht“ in Miete. Die Wohnungsmieten haben sich stark verteuert und das Angebot ist knapper geworden, was einerseits mit der geringeren Bautätigkeit zu tun hat und andererseits auf das sogenannte Bestellerprinzip zurückzuführen ist. Eine Leerstandsabgabe, wie sie in immer mehr Bundesländern eingeführt wird, wird daran allerdings wenig ändern.