Wende am Immobilienmarkt

Jetzt, wo Daten aus Q1/2023 vorliegen ist klar, der Immobilienmarkt hat sich stark verändert. Das erste Halbjahr 2022 war noch von starken Zuwächsen bei den Verkaufspreisen und bei den Transaktionen geprägt. Doch spätestens ab Herbst des letzten Jahres kam die Umstellung. Für alle die in der Immobilienbranche tätigen sind, war nach dem Sommer „the wind of change“ spürbar. Diese Veränderung ist 2023 nicht nur weitergegangen, sondern hat sich verstärkt. Auf der einen Seite sind die Bauaktivitäten und damit die Fertigstellungen sehr hoch, aber die Pipeline ist nicht mehr so gut gefüllt und ein starker Rückgang ist für die nächsten Jahre zu erwarten. Hier kommen mehrere Gründe ins Spiel, wie die hohen Baukosten, die gestiegenen Zinsen und weniger Baugenehmigungen.

Aktuell zeigt sich der Trend vom Kauf zur Miete, also ein Rückgang der Nachfrage für Wohnungseigentum. Die beliebte Plattform willhaben berichtet, dass für die Hälfte aller Bezirke die Angebotspreise von Immobilien im Vergleich zu Q1/2022 gesunken sind. Hier allerdings von einem hohen Niveau ausgehend, da die Preise im 1. Halbjahr des letzten Jahres noch gestiegen sind. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern gehen immer weiter auseinander, viele warten ab, wohin sich der Markt entwickeln wird. Der eine oder andere Verkäufer wird in den nächsten Monaten ernüchtert werden. Wenn sich Angebot und Nachfrage wieder gefunden haben, kann man allerdings vorsichtig optimistisch auf einen Markt blicken, der wieder erstarken wird, nicht zuletzt, da der Rückgang der Bauaktivität in den kommenden Jahren eine Verknappung bringen könnte.